Fr. Apr 19th, 2024
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Die drei kleinen Schweinchen und die Wölfe © Viki Jankó

Die drei kleinen Schweinchen und die Wölfe – Hepp Trupp ///   WUK    ///   Theresa Luise Gindlstrasser   ///

Viel viel Gelächter gab es während der deutschsprachigen Erstaufführung von diesem Stück Puppentheater für Menschen ab 3, von der ungarischen Hepp Trupp in Kooperation mit den Internationalen Puppentheatertagen Mistelbach. Und auch Erschrecken. Denn der Wolf hat eine eindeutige Erkennungsmelodie. Überhaupt erzählt sich hier vieles über die Musik. Und während die drei Schweinchen doch nur versuchen, Häuser für sich zu bauen, ist besagter Wolf stets auf einen Schweinebraten aus. Das funktioniert natürlich nicht und ab diesem Zeitpunkt zeigt das Stück seine Längen. Denn plötzlich gibt es noch drei Wölfe und es scheint, als würde der Spaß von vorne losgehen. Tut er nicht; nach 45 Minuten ist Schluss und alle dürfen die Puppen und die perspektivisch einfallsreich gebaute Drehbühne näher in Anschein nehmen.

So liebevoll die gesamte Atmosphäre sein mag, so komisch das Quieken der Schweinchen klingen mag, es gibt auch den Moment, wo sich ein Tom & Jerry Vergleich nicht von der Hand weisen lässt. Ein Vergleich aber, der in der Ausgangsgeschichte der drei Schweinchen begründet liegt: der Wolf stürzt irgendwann durch den Schornstein in einen Topf voll von kochend heißem Wasser. Dergestalt verbrüht trägt er ab hier seine rosarote Haut ganz ohne Fell. Und die Schweinchen lachen ihn aus, Recht geschah es ihm. So ist und bleibt die Rollenverteilung eine eindeutige: das Schwein ist gut und mag sich mit allen Mitteln gegen den Wolf wehren, weil der ist bös.

Ein anderer Aspekt der originalen Geschichte von den drei kleinen Schweinchen wird in dieser Inszenierung ganz außen vor gelassen. Bei der Hepp Trupp sind die Schweinchen von Anfang an solidarisch im Umgang miteinander, keines muss sterben und alle finden Platz im großen Steinhaus. Weniger Aufforderung zum Fleiß und mehr Witz und Musik. Ja, und am Ende zeigt sich, dass es wirklich nur zwei Personen waren, die all diese Puppen leben ließen.

Regie & Spiel: Viktória Éva Nagy, Schneider Jankó, Set: Géza Nagy Kovács, Musik: Béla Ágoston

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