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Die Legende von Verdis Violetta /// Dschungel Wien /// 13+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///

Verdis Violetta ist eine junge gebrechliche Frau, die bisher sich nicht vorstellen konnte ihr Herz an einen Menschen zu verlieren. Die Koproduktion der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und dem Dschungel Wien macht sich unter dem Titel „Die Legende von Verdis Violetta“ auf die Suche nach den genauen Zusammenhängen in denen diese Violetta lebt, oder eben gelebt hat. Denn die Geschichte wird als eine schon vergangene erzählt. Die Eröffnungssequenz lässt keinen Zweifel aufkommen, dass hier nur noch die Reste einer Geschichte begutachtet werden können. Der Raum ganz in weiß, die Darstellenden ebenso, wird dieser längst vergangenen Geschichte dann doch mehr und mehr Raum gegeben.

So taucht dann Violetta als Lebende auf. Eine Puppe mit rosa Haaren und riesen-riesen-großem weißen Kleid. Der Ventilator bauscht den Stoff bis zur Übermenschlichkeit. Diese Violetta hat eine zweite Violetta an ihrer Seite, die sie ihre Stimme nennt. Nataliya Stepanyak singt aus der Oper „La Traviata“ von Verdi. Diese Oper, sowie der zugrunde liegende Roman von Dumas, sind Ausgangsmaterial der Produktion. Diese Violetta verliebt sich aber dann doch noch. Und nach allerlei Verwicklungen, stirbt sie am Ende vor lauter Schwäche. Es ist nämlich so, dass ihr ausschweifendes Leben ihr zum Problem gemacht und ihr die monogame Liebe in weiterer Folge verunmöglicht wird. Was als Geschichte Anlass geben könnte zu einer Diskussion über die unterschiedlichen Erwartungen mit denen Männer und Frauen im Ausleben ihrer Sexualität konfrontiert werden, wird hier bloß als eine solche antiquierte, eben längst vergangene Geschichte, einfach so wieder gegeben. Die Gesellschaft, die Violetta für ihren Lebensstil anklagt, tritt im Neonlicht auf. Die Maskenfratzen werden von der Darstellenden mittels verqueren Körperbewegungen unterstrichen. Die Ausfälligkeiten des enttäuschten Liebhabers bleiben ungestraft. Dergestalt unterstreicht die Produktion die unterschiedlichen Erwartungshaltungen. Und Violetta muss sterben.

Eine Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, Fachbereich Zeitgenössische Puppenspielkunst | Regie: Astrid Griesbach | Bühne, Kostüm, Licht: Vanessa Achilles-Broutin | Puppe: Lisette Schürer | Regieassistenz: Melika Ramić | Dramaturgie: Marianne Artmann | Technik: Christopher Corsmann | Spiel: Viviane Podlich, Nataliya Stepanyak (Gesang), Mathias Lenz, Christian Pfütze

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