Geggis-1-jungekritik

Die Geggis /// von Mira Lobe /// Frida & Fred Knopftheater /// 4+ /// Johanna Kompacher ///

Mut und Vertrauen zahlen sich aus – das ist die Kernbotschaft der „Geggis“. Die Geschichte der beiden Geggikinder Rokko und Gil, die allen Vorurteilen ihrer verfeindeten Verwandtschaft zum Trotz Freundschaft schließen, ist für das junge Publikum eine so unterhaltsame wie ernst gemeinte Anregung, bestehende Ressentiments zu hinterfragen und lieber Erfahrungen erster Hand zu machen.

Mit Schelm, Charme und musikalischer Garnitur überträgt das Grazer Theater Asou Mira Lobes Kinderbuch erfrischend einfallsreich auf die Bühne des Knopftheaters. Die Gestaltung spricht zu allen Sinnen: Geggis tauchen in einem geheimnisvoll blubbernden See aus heliumgefüllten Luftballons, oder erklimmen mit Hand und Fuß waghalsige Gebirgshöhen in Form zweier Malerleitern. Musikalisch wirkt ebenfalls die Schönheit ihrer Entdeckungen, wenn eine verträumte Gitarre die Reise untermalt und der Duft einer Blume wie ein sanft schellendes Glöckchen klingt.

„Tante Odomei, oh mei, oh mei!“ Sprachlich spielt die Inszenierung fantasievoll mit Vers und Lautmalerei, und sorgt beim jungen Publikum für lautstarke Verzückung. Ursula Litschauer und Birgit Unger verkörpern dank schnellster Kostümwechsel zwei ganze Geggi-Familien, die mal im grünen Fransen-Cape, mal mit roter Baseballkappe auftreten und dann wieder Rollen tauschen, um die Verwandtschaft zu verwirren. Aber wer ist denn nun ein Sumpf- und wer ein Felsgeggi? Als sich die früheren Feinde unter Beifall versöhnen, ist das gar nicht mehr so wichtig.

Regie: Michael Hofkirchner, Gernot Rieger | Spiel: Ursula Litschauer, Ursula Molitschnig, Birgit Unger | Kostüm: Katharina Krois | Bühne: Christian Heuegger | Lichtdesign: Christina Weber | Produktionsassistenz: Monika Tockner | Fotos: Eva Buchinger

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