Meine Schwester Helena (c) Bryan_Reinhart

Meine Schwester (H)elena (Taka-Tuka) ///

Erste Liebe und ein dunkles Geheimnis /// Johannes Siegmund ///

Wer waren die eigenen Eltern als sie Teenager waren, als sie sich zum ersten Mal verliebten? Schlummert in ihrer Vergangenheit vielleicht sogar ein Geheimnis? Auf die 15-jährige Mila warten einige Überraschungen, als sie sich, plötzlich und ungewollt, im Tagebuch ihrer Mutter wieder findet. Denn seltsamerweise ist sie darin nicht allein. Sie trifft auf die rätselhafte Elena; Ist die ein Gespenst, eine Freundin oder vielleicht sogar eine Schwester? Um das heraus zu finden durchlebt Mila die Jugend ihrer Mutter. Sie trainiert mit ihr für den Leistungssport. Sie wird von den Klassenkameradinnen gemobbt und sie verliebt sich in Jan. Jan ist anders. Er nennt sie Helena, die schöne Helena. Doch die erste Liebe wird vor große Herausforderungen gestellt. Die Intrigen von zwei hinterhältigen Klassenkameradinnen zerstören das Vertrauen zwischen Helena und Jan. Und das im entscheidenden Moment: Helena ist schwanger.

Das Taka-Tuka Theater war mit Stephan Lacks Stück „Meine Schwester (H)elena“ zu Gast im Theater Akzent. Nicht ohne Grund tourt das Kinder und Jugendtheaterensemble mit der Uraufführung bereits seit 2012.

Die beiden Schauspielerinnen sprudeln vor Spielfreude. Elisabeth Nelhiebel spielt die rechthaberische Mila, die von Nevena Lukic als Elena in immer vertracktere Situationen gezogen wird. Aus der Not des engen Budgets machen die Schauspielerinnen eine Tugend und spielen einfach alle vorhergesehenen Rollen zu zweit. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Mitschülerinnen, Trainerin, Lehrer und Jugendliebe switchen sie rhythmisch hin und her.

Das geschieht in einem einfachen und vielfältigen Bühnenbild, das mal Schwimmbecken, mal Halfpipe und dann wieder eine Buchseite ist. Zu den Visuals auf der Rückwand wird ein solider Sound serviert.

Die Growing Up-Geschichte der Mutter ist allerdings in zwei zu schwere Rahmen gepackt. Am Ende erfahren wir überraschend vom Analphabetismus der Mutter. Außerdem wird die Traumgeschichte zu einem Überlebenskampf umgedeutet, in dem Mila sich nach einem schweren Unfall aus einem Koma zurück ins Leben kämpft. Sie hätte sich auch selbst entscheiden können, die Vergangenheit ihrer Mutter zu erforschen. Das Stück öffnet so eine (Über)fülle an Themen, dafür ist es abwechslungsreich und flüssig erzählt.

 Premiere: 7.3.2014 – Theater AkzentTaka-Tuka

Autor: Stephan Lack; Regie: Caroline Richards; Darstellerinnenl: Nevena Lukic, Elisabeth Nelhiebel; Produktion: Taka-Tuka, Salzburg

 

Von Nora

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