LILARUM /// 4+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///

Der Hase hoppelt. Ist erst da, dann ist er dort. Dann drinnen, oder draußen, vorne, oder hinten. Im Lilarum wird mit „Hase Mondphase“ in der Regie von Jan Jedenak der Bühnenraum vermessen. Andrea Gergely hat den titelgebenden Hasen als langohrige, knopfaugige Puppe gebaut, Markus Hering gibt der Figur seine Stimme. Beim Hoppeln wird geschnauft. Die Musik von Matthias Zykan kredenzt dazu Atmosphären.

Zum Beispiel: Ätherisches Weltraumrauschen. Weil: Der Hase will zum Mond. Der Himmelskörper hängt als weißlich-schimmernder Ball im hinteren Eck. Alsbald hüpft der Hase über eine den Raum im Zickzack kreuzende Bahn, die „Mondstraße“. Aber: Kaum beim Mond angelangt, fällt der Mond und fällt der Hase. Es beginnt eine neue Suche nach dem begehrten Objekt.

Angesetzt ab 4 Jahren wagt „Hase Mondphase“ teil sehr anspruchsvolle Bilder. Zu Beginn wird die Hasenfigur aus einzelnen plüschigen Körperteilen zusammen gesetzt. Das ist hochgradig surreal und auch etwas gruselig. Auf der Suche nach dem Mond wird’s kaleidoskopisch, magisch, fast rauschhaft. Zwischen Planeten fällt Schnee, schwebt Plastik und hoppelt stets der Hase. Auch als Miniatur über eine weiße Leinwand, während sich der Bildausschnitt verschiebt. Ein Schwindel stellt sich ein. Es ist ein Sog. Aus einem Hasen werden zwei, aus zwei erst vier, dann schließlich acht. Die acht Hasen beschwören den Mond, das funktioniert. Mond wieder da und anstatt Mann am Mond, ab jetzt Hase am Mond. Ein sinnlicher Bilderreigen mit rotzfrechem Ende: „Jetzt bin ich dort und ihr hier“.

 

Regie: Jan Jedenak, Puppen: Andrea Gergely, Stimme: Markus Hering, Musik: Matthias Zykan, Piano: Phillipp Quehenberger, Aufnahme: Patrick Pulsinger / Feedback Studio, small percussion: Ilse, Romy, Josefine, Figurenspiel: Silke Graf, Johannes Grammel, Silvia Lenz, Werner Malli, Evgenia Stavropoulou-Traska, Licht: Rasha Ahmad

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