Ding

Das ist ja ein Ding im Rahmen der SZENE BUNTE WÄHNE /// makemake produktionen /// Uraufführung ///  8+ /// Elisabeth Hochwarter

Eine Saugglocke, ein Schlauchboot oder ein Tisch. Anja Kolmanics, Michèle Rohrbach und Pawel Duduś stellen in humorvollen Verrenkungen und leicht wirkenden akrobatischen Kraftanstrengungen Dinge dar.

Die Uraufführung der Tanzperformance von makemake Produktionen wird ihrem Titel gerecht: Das ist ja ein Ding. Bewundern lässt sich in der lockeren, spritzigen Versuchsanordnung der Beziehung zwischen Mensch und Ding einiges. Etwa das experimentelle Musiklabor von Manfred Engelmayr (BulBul), in dem eine aufgespannte Stromgitarre mit Metallröhren und Schüsseln, in die Wasser gegossen wird, zum Tönen gebracht wird. Eine Musik- und Tanzsequenz wirkt gar wie eine Hommage an den vielzitierten Film Der Lauf der Dinge des Künstlerduos Peter Fischli & David Weiss, in dem Alltagsgegenstände in eine Kettenreaktion treten.

Die Erkundungen der animierten Dingwelt sind vielfältiger Natur. Eine Aufzählung von Dingen im eigenen Besitz wächst sich zum Battle aus, offenbart soziale und kulturelle Zugehörigkeiten sowie das Zuviel der Konsumgesellschaft. Neben Gesellschaftskritik hat auch Philosophie Platz: Was ist ein Ding? Was ist, wenn Dinge ihren Platz vertauschen? Wenn die Badewanne im Wohnzimmer steht? Perspektiven werden verschoben: Tanz und Musik lösen harte Grenzen zwischen Belebtem und Unbelebtem auf, „die Dinge tun etwas mit uns“.

Ein Tanzlabor im besten Sinn, das neugierig, verspielt und humorvoll, begleitet vom Sound der Dinge, zur Erkenntnis kommt.

Choreografie: Martina Rösler | Ausstattung: Nanna Neudeck, Christian Schlechter | Dramaturgie: Johanna Figl | Text: Ivan Fauri | Theaterpädagogik: Brigitte Moscon | Musik: Manfred Engelmayr | Regieassistenz: Daniela-Katrin Strobl | Produktion: Julia Wiggers | DarstellerInnen: Anja Kolmanics, Michèle Rohrbach, Pawel Duduś

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