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Gabi, der Unfall, das Glück und die Milbe /// schallundrauch agency /// Dschungel Wien /// 8+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///

Gabi, also eigentlich Gabriele Wappel als Kind, hatte einen Skiunfall. Auf Klassenfahrt. In Tirol. Deswegen steht sie, also Gabriele Wappel, jetzt da und erzählt davon. Die Narbe auf ihrem Bauch, weil die gibt es nämlich wirklich, ist längst schon verheilt, das lange Liegen im Bezirkskrankenhaus Sankt Johann in Tirol nicht vergessen. An zwei Haken wird auf der Bühne ein Polster befestigt und Gabriele Wappel legt sich hinein in die Erlebniswelt von Gabi. Sebastian Radon, aka Sebi, „is alle anderen im Stück“, also der Lehrer, die Mutter, die Freundinnen und die „besten Ärzte von Tirol“. Die verschieben den so herbeigesehnten Tag der Entlassung immer wieder nach hinten, schließlich musste Gabis Milz geklebt werden. Und wer lange liegt, der kann sich viel denken, der kann sich viel ausdenken. Von der Teilchenbeschleunigung der Zimmernachbarin über das Verhältnis von Sonne, Mond und Erde bis hinüber zu einem Ballett namens Schafensee und der Beschaffenheit von Hausstaubmilben.

Die beiden Performenden sprechen das Publikum ganz konkret an, sagen hallo, erzählen eben diese Geschichte. Kippen daraus in alle möglichen quer und quam laufenden assoziativen Spielsituationen hinein. Die Übergänge zwischen den einzelnen Ideen sind immer wie notwendig, nie angestrengt und stets komisch. Innerhalb dieser Bilder ergibt sich ganz nebenher ein Informationsfluss, da wurde recherchiert, von Mond nach Milbe eben. Die tänzerischen Elemente sind mitten in die Situationen hineingebettet. Wenn zum Beispiel plausibel gemacht werden soll, wie eine Infusion Nährstoffe ins Blut trägt, dann natürlich tanzt Gabi, bis der Arzt sie wieder ins Bett beordert. Die Assoziationskette läuft, die Infos fließen, die Bilder machen Lachen und das ganze wird auf Wienerisch vollbracht. Das ist eine große Einladung auf eine Reise von Mond nach Milbe und die Fahrt, die glückt.

Regie: Gabriele Wappel | Stückentwicklung, Performance: Gabriele Wappel, Sebastian Radon | Technische Leitung, Licht und Raum: Silvia Auer | Künstlerische Beratung: Janina Sollmann | Dramaturgische Beratung: Frans Poelstra

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