Szenefotos / Theater im Zentrum, 1010 Wien

Szenefotos / Theater im Zentrum, 1010 Wien

Tschick /// von Wolfgang Herrndorf, Bühnenfassung von Robert Koall /// Theater der Jugend /// 13+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///

2010 erschien der Roman von Wolfgang Herrndorf, 2011 folgte die erste Inszenierung der Bühnenfassung von Robert Koall und es besteht 2016 noch immer kein Zweifel: „Tschick“ ist ein Hit. Die Geschichte von Maik und seinem Freund Tschick atmet die Aura großer Erwachsen-werden-ja-aber-schwierig-Literatur. Als Road-Movie angelegt (die Verfilmung erfolgt soeben), finden sich die beiden Protagonisten pausenlos in atemlosen Anekdoten wieder. Dabei, ja sie lernen was fürs leben, dabei leben sie aber vor allem mal so richtig ins Leben hinein.

Auf der Bühne vom Theater der Jugend sitzen Meo Wulf als Maik und Luka Dimic als Tschick auf klapprig-dreckigen Stühlen, also in ihrem gestohlenen Lada, und lassen zerrüttete Familienverhältnisse einen Sommer lang hinter sich. Regisseur Thomas Brikmeir findet für all die vielen Situationen, in die die beiden geraten, eine bildliche Lösung. Die Bühne von Goda Palekaite bietet dafür den Platz und die Requisiten. Eine nach hinten geneigte Projektionsfläche ermöglicht überraschende Auftritte und Spielweisen.

Während Luka Dimic als Tschick eine Art akzentvolles Deutsch spricht und so seine Herkunft, Russland, deutlich mit sich herum trägt, macht Meo Wulf als Maik den (fast) allwissenden Erzähler. Seine Unbekümmertheit und Lässigkeit ist beeindruckend. Gemeinsam umarmen sie als tollpatschige Teenager die Welt und schaffen die Gradwanderung zwischen Naivität und Naseweis. Felicitas Franz, Uwe Achilles und Pia Baresch spielen in allen anderen Rollen den beiden Protagonisten zu. „Tschick“ wird ausgiebig in vielen Bildern ausgelebt und auserzählt.

Regie: Thomas Birkmeir | Bühne: Goda Palekaite | Kostüm: Susanne Özpinar | Licht: Lukas Kaltenbäck, Johann Cizek | Videogestaltung: Julian Wieser | Dramaturgie: Wolfgang Türks | Besetzung: Meo Wulf, Luka Dimic, Felicitas Franz, Uwe Achilles, Pia Baresch

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