„Spiegelspiele“ ///
Uraufführung des Tanztheaters mit Livemusik für ein junges Publikum ab zwei Jahren im Dschungel Wien /// Babsi Bogdany ///
Sich selber im Spiegel erkennen, Fratzen schneiden, beobachten wie Doppelungen und Verzerrungen des eigenen Körpers entstehen – all dies ist in „Spiegelspiele“ im Dschungel Wien zu sehen. Phantasievoll stellen die TänzerInnen Steffi Jöris und Rino Indiono im Zusammenspiel mit der kongenialen Musik (Matthias Jakisic) dar, wie Kinder sich erstmals im Spiegel entdecken. Dabei wird nicht nur die Bühne bespielt, durch bunte, schillernde Reflexionen von Spiegelfolien wird der ganze Saal zum Aufführungsort. Vielfältige, noch nie zuvor gesehene Wesen erscheinen und verschwinden im nächsten Atemzug, sodass man immer wieder etwas Neues entdecken und erkennen darf: Spinnenartige Menschen mit acht Beinen, Verschmelzungen von zwei Körpern zu einem einzigen sowie gravitationstrotzende Körper können durch die verschiedensten Spiegel und Folien gesehen werden (Licht: Stefan Enderle). Man kann in seiner Imagination mit Quallen schwimmen oder man wird selbst zu einer Luftblase und kreist mit vielen anderen im Raum umher. Gegensätze verwandeln sich zu Gemeinsamkeiten und Einheiten werden in verschiedene Teile gespalten, Zeit und Raum verschmelzen ineinander.
Das bunte Treiben gewinnt durch die Musik des auf der Bühne anwesenden Matthias Jakisic besondere Tiefe. Dazu passen die sehr einfach gehaltenen Kostüme von Claire Blake. Stephan Rabl setzt sich in seiner neuesten Inszenierung mit der Bedeutung und Intensivierung von Wahrnehmungen im Theater für die Allerkleinsten auseinander. In dieser musikalisch-tänzerischen Einheit werden die ZuseherInnen auf eine Erforschungsreise ihrer eigenen Sinne eingeladen.
Premiere: 27. November 2013 – Dschungel Wien
Konzept, Bühne, Regie: Stephan Rabl; Musik: Matthias Jakisic; Kostüme: Claire Blake; Licht: Stefan Enderle; Regieassistenz: Julia Muralter; TänzerInnen, Choreographie: Steffi Jöris und Rino Indiono