Antifragil – SILK Fluegge /// Theresa Luise Gindlstrasser ///
Großartige Musikauswahl! Vivaldi, Major Lazor, Nina Simone, Queen und so weiter und immer so richtig laut. Nicht zu sehr, aber so sehr, dass alle Oberkörper und Unterschenkel im Publikum in Bewegung bleiben. Auch Rotationen von Wirbelsäulen werden hier provoziert; irgendwann nämlich begeben sich die sechs Darstellenden mehr und mehr in Richtung Publikum, machen dort nicht Halt, steigen über Sitzreihen immer weiter nach oben und hinten, um nach unendlich langen Sekunden der Stille wieder zurück in Richtung Bühne zu sinken. Dort gibt es Spielregeln, zehn an der Zahl, und die werden durchexerziert.
Silke Grabinger hat mit ihrem KünstlerInnen-Kollektiv SILK Fluegge eine Versuchsanordnung des Miteinander auf die Bühne gestellt. Antifragil, da werden Unsicherheiten ausgestellt und zu Sicherheiten erklärt, da gibt es Nacktheit, Gesang und Gelächter, jede Menge Breakdance Battle und auch ein rohes Ei. Das ist nämlich gar nicht so schlimm wenn das Ei mal auf den Boden fällt. Vielleicht macht das nämlich Freude. Und vielleicht ermöglicht das Spiel mit den bestehenden Regeln neuartige Weisen des Experimentierens. Obwohl zumindest ein Pas de Deux aus feministischen Gründen fragwürdig anmutet, besteht die Lust, die diese Performance macht, definitiv in der Bewegung, im Austoben und Spielen, das auch den Darstellenden sichtlich Freude macht.