Sherlock Holmes und der Vampir von London – Thomas Birkmeir nach Motiven von Sir Arthur Conan Doyle /// Theater der Jugend /// 13+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///
Holmes und Watson auf Vampirjagd? In einem Kloster? Naja, naja. Ganz so heilig, oder eben unheilig geht es dann doch nicht her. Dafür aber recht profan und durchaus brutal. Gezählte 6 Tode werden da auf der Bühne zelebriert. Inszeniert mit allem Brimborium: Licht, Ton, Bühne, wow. Dolby Surround!
Da gibt es nämlich einen der will Holmes zu sich ins Kloster locken, deswegen müssen einige andere ihr Leben lassen, und dann gibt es noch eine von Scotland Yard und die ist verliebt während aber der andere eigentlich noch ganz andere Motive hat und am Ende jede Menge Leichen und schwierige Beziehungen zwischen Vater und Sohn. Ja, eine gewundene Erzählung die Schritt für Schritt, manchmal gar nicht recht nach der von Holmes so überzeugt geliebten Logik, sich entpuppt. Aber wer genügend Sitzfleisch, Geduld und Überblick für vielviel plot twist mit sich bringt, der/die solle da bitte hingehen.
Weil: He Ho Hollywood. Der Abend ist ganz ganz großes Abenteuerkino. Während Holmes seinen naturwissenschaftlichen Erklärungen nachsinnt, lässt es sich doch herzhaft gruseln wenn die Fledermäuse zumindest akustisch plötzlich über das Publikum hinweg fliegen. Auch lachen, weil das Gros der Personen auf der Bühnen, das sind Puppen. Herrlich überzogene Charaktere. Und so wie in Hollywood: mindestens eine homophobe Pointe und in etwa 23 misogyne Bemerkungen. Aber auch ein großer Fund: Am Anfang war ja das Wort, aber welches war denn das Wort? Watson sagt: Wuokrasopismus. Naja naja. Das soll als Pointe für die Detektivgeschichte verbleiben.
Regie: Thomas Birkmeir, Bühne: Vincent Mesnaritsch, Kostüme: Susanne Özpinar, Licht: Lukas Kaltenbäck, Puppenbau: Julia Elisabeth Beyer Mit: Uwe Achilles, Franz Engelhardt, Clemens Matzka, Christian Pfütze