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Mein kleines Meer (Dschungel Wien) ///

Plätscher plitscher Feder, Wasser mag doch jede_r /// Timon Mikocki ///

Wien liegt nicht am Meer – doch der Dschungel zaubert es her. Mit der Produktion „Mein kleines Meer“ zeigt das hauseigene Ensemble beim Tanzfestival szene bunte wähne, wie leichtfüßig und einfach der Topos Wasser tänzerisch gestaltet werden kann.

Drei neugierige Abenteurer_innen, eine Landkarte und das Meer als Ziel. Ein sehr simpler Plot reicht aus, um in 45 Minuten eine breite Palette von Bewegungen durchzuspielen, die mit Wasser denkbar sind. Meist sind es alltägliche Verrichtungen – Waschen, Planschen, Trinken, Schwimmen – die schon von Geburt an gelernt und daher auch von den Kleinsten erkannt und verstanden werden.

Das Dreigespann der Schauspieler_innen tanzt über und unter Wasser, wirbelt herum, bildet schnell ein U-Boot, duckt sich synchron unter Schirme im Prasselregen oder hüpft genüsslich ins imaginäre Nass. Oft ist man nicht sicher, ob jetzt Seepferdchen, Delphine, Quastenflosser oder Schwammköpfe verkörpert werden, jedenfalls wird die Fantasie angeregt.

Beeindruckend ist vor allem, dass die Tänzer_innen bis zur letzten Szene nicht einen Tropfen reales Wasser brauchen, die Illusion wird mittels Regenschirmen und Waschlappen, ein paar liebevollen Wandprojektionen, gezielten Lichteffekten und knackigen Musiksprengseln aufrechterhalten. Erst gegen Ende, am Strand, wird eine in Teamarbeit aufgestellte Kübelpyramide genussvoll mit blauem Wasser begossen  – und vorbei ist das Trockenschwimmen. Das reale Wasser potenziert noch einmal den Spaß. Und als zuletzt wortwörtlich aus dem Vollen geschöpft und auf dem nassen Boden gerutscht, gekreiselt, geschlittert, geschwommen und geprustet wird, möchte man auch als Erwachsene_r am liebsten mitmachen.

Quietschlebendig kommen diese feuchten Erkundungen daher. Weil die Bewegungen so basal und direkt erfahrbar sind, beginnen auch die Kinder schon früh unruhig auf ihren Sitzen herumzurutschen. Schade für sie, aber beruhigend für die Eltern, dass das Publikum nicht auch mitpritscheln darf. Schwierig scheint die Aufgabe, Kindern ab 2 Jahren Wassertanz vorzuführen, das Thema in allen Variationen durchzudeklinieren und dabei allgemein verständlich, aber nicht völlig beliebig zu sein. Dieses Kunststück gelingt mit Bravour.

Premiere: 27.03.2014 – Dschungel Wien

Konzept & Regie: Paola Aguilera; Ausstattung: Vanessa Achilles-Broutin; Tanz, Choreographie: Steffi Jöris, Maartje Pasman, Rino Indiono; Musik, Projektion: Guido Mentol; Licht: Stefan Enderle

Von Nora

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