„Wenn Schüler auf Lehrer starren“ /// Theater Firefox /// 12+ /// Sara Schausberger ///
Willkommen in der Schule. Da ist das unerträglich schrille Läuten der Pausenglocke und überall sind Bücher (Bühne: Andreas Pamperl). In Benedict Thills Stück „Schüler, die auf Lehrer starren!“ wird der Blick ins Lehrerzimmer geworfen. Hier kiffen auch die Lehrer am Klo, sie machen schlechte Witze, streiten sich oder stehen aufeinander. Sie sind Hippies, Militär-Freaks, streng oder verwirrt. Sie unterrichten Sexualkunde, Zirkeltraining oder diese „alte Sprache, die niemand mehr spricht“ (Latein). Sie bereiten sich auf die 7. LehrerInnenspiele vor und werden in kurzen Episoden zu ihren eigenen Schülern und Schülerinnen, das soll zur Verbesserung des Schul-Klimas beitragen. Da ist der Junge, der Angst hat, in seine Klasse zurück zu gehen, da sind die zwei besten Freunde, die sich in einem Schwulenkuss verlieren und da ist der kurdisch-türkische Jude, der sich in eine Atheistin, deren „Gott der Teufel ist“, verliebt. Dazwischen taucht immer wieder der Kasperl auf, man betet das „Lehrer Unser“ und spielt Daft Punks „Get lucky“.
„Schüler, die auf Lehrer starren!“ (Regie: Corinne Eckenstein) ist laut und überdreht. Vor allem aber nimmt sich das Stück kein Blatt vor den Mund: Sätze wie „Fuck you“ und „Fick dich ins Knie“ stehen neben Ausdrücken wie Pimpern, Pudern, Möse und Ständer. Ein Stück für Schüler, in denen Lehrer die Hauptrolle spielen ist ja eine ganz lustige Idee, und die sechs Schauspieler_innen machen das gut, aber ein bisschen weniger Reizüberflutung hätte es auch getan.