Hase Hoppla und der Weihnachtsbaum /// Lilarum /// 3+ /// Timon Mikocki
„Was soll das sein, ein Weihnachtsbaum?“, fragt sich der Hase Hoppla und begibt sich auf die Suche, um das „Schönste und Wunderbarste“ (O-Ton Elsa, die Elster) bei den Menschen im Dorf einmal mit eigenen Augen zu sehen. Hoppla ist unerschrocken, aber auch ein tollpatschiger Held, der der Hilfe anderer bedarf, um den Baum zu finden. Die Tiere und Wesen, die ihm assistieren, sind – wie stets im Lilarum – fein charakterisiert. Aussehen, Bewegungsart und eigens gefärbte Sprache machen jede Figur individuell unterhaltend, am besten ist das beim Wienerisch sprechenden, unaufgeregten Dachs ersichtlich. Musikalisch wird die Handlung von rhythmisch anregenden Liedern der Mundart-Musiker „Die Strottern“ unterstützt.
Die Aussage der für die Bühne adaptierten Kindergeschichte aus dem Buch von Sandra Salm: Mut lohnt sich. Das Stück ist für sehr junges Publikum gedacht und entsprechend kurz und einfach gehalten. Die Adaption des Lesetexts für die Bühnensprache ist vortrefflich gelungen. Leise eingewobene Zivilisationskritik spricht auch ältere Zuseher an, sie hätte gern deutlicher ausfallen können. Aufgrund der vielen Begegnungen ist die Handlung gefühlt ein wenig zu dicht und hektisch. Mehr Raum für die Durchführung hätte gut getan, so bleiben manche dramaturgische Stränge offen. Dennoch hat Lilarum-Gründerin Kossatz mit der Bearbeitung gutes Gespür bewiesen. Ein sehr empfehlenswerter, vorweihnachtlicher Genuss aus dem Wald, der die Wartezeit auf Heiligabend versüßt.
Regie/Puppen/Bühne: Traude Kossatz; Stimmen: Anne Bennent, Andy Hallwaxx, Karin Yoko Jochum, Klemens Lendl, Olivier Lendl, Walter Mathes, Karin Stifter; Komposition/Musik: Die Strottern (Klemens Lendl, David Müller); Klarinette: Matthias Schorn; Figurenspiel: Silke Graf, Silvia Lenz, Werner Malli, Joanna Proksch, Evgenia Stavropoulou-Traska; Licht: Roman Hailing