Di. Apr 16th, 2024
Print Friendly, PDF & Email

my_body_in_me_©_ani_antonova_(07)

My Body in Me /// Eine Koproduktion von Dschungel Wien und den StipendiatInnen von START-Wien /// Dschungel Wien /// 14+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///

40 Jugendliche, die im Schuljahr 2014/15 Teil des START-Stipendienprogramms Wien sind, haben mit choreographischer und textlicher Unterstützung durch Werkstätten und Coachings eine Text-Tanz-Collage entwickelt. Das START Programm unterstützt Jugendliche mit Migrationshintergrund aus einkommensschwachen Familien im Hinblick auf den Abschluss der Matura. Auch geht es um das Ausleben von Talenten und die Erfahrung der aktiven Mitgestaltung eines Prozesses.

Das Ergebnis eben dieses Prozesses heißt „My Body in Me“ und versucht einen Blick auf den Körper, eigentlich unser Erleben dieses Körpers, zwischen Authentizität und Normierung. Versucht also ungefähr alles. Da geht es um Mode, Fitness und Rollenbilder genauso wie um Narben, Schutz und Öffentlichkeit. Da gibt es einen Zusammenhang von Szenen die diese Themen weniger rational verhandeln und vielmehr bildlich variieren. Der Versuch gelingt vielleicht gerade weil auf eine diskursive Struktur verzichtet und dafür umso mehr in die Entwicklung von intensiven, zugänglichen Bildern investiert wurde. Zugänglich nämlich ohne je einen pädagogischen Zeigefinger auszupacken.

Während „My Body is a Cage“ von Arcade Fire laut läuft, ver- und enthüllen die Jugendlichen sich und andere. Was zunächst recht sinnfreies Spiel ist, wird bald zur Imitation bedeutungsschwerer Aktionen. Diese Entwicklung von Semantischem aus scheinbar bloß Zufälligem, definitiv Pragmatischem, zieht sich durch die ganzen 50 Minuten. So wird aus dem gegenseitigen Einrichten und Positionieren bald eine Geschichte von Autorität und Auflehnung. Mehrsprachig und chorisch werden Texte gesprochen die von dem Alltag einer Jugendlichen in Wien genauso erzählen wie von den Vor- und Nachteilen von Heroin als Problem-Bewältigungsstrategie oder die Frage verhandeln, wem den nun der eigene Körper gehört. Ja, und eine ausgiebige Clubszene gibt es auch. Schwierig. So viel. Ansehen! Unbedingt!

Konzept: Stephan Rabl, Mirjam Sögner, Julia Perschon, Katrin Triebswetter | Regie, Choreografie: Mirjam Sögner | Assistenz Choreografie: Rino Indiono | Schreibwerkstatt: Julia Perschon | Textcoach: Julia Burger, Anna Lisa Grebe, Julia Perschon | Regie- und Produktionsassistenz: Fidelis Hochstetter | Live-Kamera: Molinda Chhay | Licht: Katja Thürriegl | Technik, Video, Bühnenbild: Rabia Ayhan, Wesal Azimi, Naima Chowdhury, Jelena Kocic, Bashir Mahmudi, Klark Melek, Korollus Melek, Attaulah Naseri, Saifurahman Rahmani, Elina Scheripova, Aisha Shafiq, Jaspal Singh, Tanzila Vatsaeva, Fatih Yalcin | Spiel: Tahrin Alam, Molinda Chhay, Naima Chowdhury, Josipa Cvitic, Zuzana Dallosová, Lisa Dzabrailowa, Lara Jost, Roma Kaur, Teofil Mataric, Fatih Yalcin | Tanz: Arshpreet Cheema, Josipa Cvitic, David Demofike, Faeq Hemati, Lejla Jahic, Parinaz Poor Yazdanpanah Kermani, Nargis Kurtkaya, Josef Salvenmoser, Mahrukh Syed, Sohela Tavakoli, Joelle Tshika-Mutoonji, Mert Türker, Alexandru-Nicolae Vaduva, Fatih Yalcin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert