/// Theater Feuerblau /// WUK Wien /// 4+ /// Timon Mikocki

Manchmal kommt das Theater ohne eine eindeutige Geschichte, ohne konkrete Moralempfehlungen und zitierbare Sprache aus. Im besten Fall entstehen so abstrakte Stücke, die starke Impressionen oder subtile Bedeutungen hinterlassen. Im Fall der Königin der Farben nach dem gleichnamigen Buch von Jutta Bauer ist das nicht auf ganzer Linie gelungen.

Beeindruckend ist die Ausstattung auf der kleinen Bühne des WUK. Einer flauschigen weißen Kugel, wie einem riesigen Raffaello, entsteigt die Königin Malwida und ruft ihre untertänigen Farben zu sich. Das Blau ist beruhigend, das Rot aufbrausend, das Gelb imponiert und repräsentiert, alles nacheinander charakteristisch dargestellt von einer Person unter Einsatz einfacher Mittel wie Luftballons oder Tücher. Aussdrucksstark beweglich ist dabei das Spiel, die pantomimische Lebendigkeit öffnet die Augen. Zwischendurch schließen sie sich auch wieder vor zu viel Rumgehopse. Schöne Klaviermusik und wechselhaftes Licht untermalen das Farbenspiel, und am Schluss kommt doch noch ein Konflikt: Ein durch nichts erkenntlich motivierter Streit zwischen Gelb-Braun-Grau stürzt die Königin in farblose Traurigkeit. Warum? Weiß man nicht. Warum kein Grün vorkommt, auch nicht. Dann Auflösung der Verbindung Gefühl/Farbe in Konfettiregen. Liebevolle Einfälle, oberflächlich wirksames Spiel; Am Ende ein nettes Farbentheater, das ein wenig die Substanz vermissen lässt.

Dramaturgie: Eva Wallensteiner; Spiel: Maja Franke, Monika Zöhrer, Klaus Seewald; Inszenierung: Monika Zöhrer, Klaus Seewald; Komposition, Musik: Henrik Sande; Bühne: Rosa Wallbrecher; Kostüme: Barbara Häusl; Licht: Christina Weber

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