/// von LOTTALEBEN & theater.nuu /// Dschungel Wien /// 5+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///

Wie lange muss etwas in der Luft gewesen sein, damit es geflogen ist? Geflogen oder gefallen? Fragt Leni Plöchl und prompt landet ein Pinguin bei ihr. Emmy Steiner hat für die Darstellung des flug-willigen Pinguins eine präzise körperliche Darstellungsform gefunden. Die Knie gebeugt, den Oberkörper nach vorne, die Arme angewinkelt, so steht sie mit Pilotenmütze und kreischt. Die Regisseurinnen Laura Nöbauer und Sarah Gaderer inszenieren die Geschichte von Flugversuchen und Freundschaft nach dem Buch von Sebastian Meschenmoser mit liebevoller Aufmerksamkeit für Körper-Komik. Plöchl und Steiner versinken tief in phantastischen Situationen: Der Pinguin wird gebadet, der Pinguin soll trainieren, der Pinguin versucht mit Raketen in die Luft befördert zu werden.

Diese Szenen werden von der Band Fräulein Hona mit musikalischen Kommentaren begleitet. Nebenbei viel Info über Pinguine, wo die leben, was die essen, wer die sind. So eine Freude ist es, dem choreographischen Geschehen auf der Bühne zuzusehen, dass ernstere Sequenzen – über Stolpersteine, über Fliegen als einfaches Gegenteil von Landen – untergehen und verpuffen. Der Pinguin und sein Menschen-Freund sind ein so hervorragendes Paar. Und was sie alles versuchen! Vom Stockbett auf die Matratzen, im Batman-Kostüm – am Ende fliegt der Pinguin, weil fliegen geht, auch als flugunfähiger Vogel, wenn du von deiner Flugfähigkeit dich überzeugst.

nach dem Buch von: Sebastian Meschenmoser | Regie: Laura Nöbauer, Sarah Gaderer | Performance, Stückentwicklung: Leni Plöchl, Emmy Steiner | Musik: Fräulein Hona | Bühne: Laura-Lee Röckendorfer | Licht: Christo Novak | Œil Extérieur: Gina Battistich | Choreografische Beratung: Martina Rösler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert