Werk89, Kuskus Art Production & Puppentheater Maribor /// Dschungel Wien /// 5+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///
Das schönste Instrument von überhaupt? Ist ein Nachtfalter. Mit Flügeln, die rascheln und Trommeln, die trampeln, Zähnen, die klimpern und Fühlern, die klirren. Werk89, Kuskus Art Production und das Puppentheater Maribor heben mit der Produktion „Nachtfalter“ den Begriff „Instrument“ ins nächste Level. Irgendwo zwischen Kostüm und Klang, Puppenbau und Ein-Mensch-Band angesiedelt, bevölkern diese „Instrumente“ die Nacht: Tonka kann nicht schlafen. Die Geräusche der Finsternis beunruhigen sie. Doch dann überwindet sie ihre Angst und musiziert am Ende sogar gemeinsam mit Kakophonia, der Herrin über alle Klänge.
Die bildungs-romantische und teils schwarz-pädagogische Story ist sicher nicht das interessanteste an diesem 45-minütigen Klang-Objekt-Theater. Interessant sind die Instrumente. Und wie Miha Bezeljak, Urška Cvetko, Michael Pöllmann und Elena Volpi mit ihnen umgehen. Da wird plötzlich unklar, wer wen „spielt“ – motivieren die Körper die Töne oder umgekehrt? – und sehr klar, dass die Musik diesen Körpern gegenüber nichts Äußerliches ist. Einer der „Nachtfalter“ taucht als Kontrabass-Maus auf, der Mensch dahinter verschwimmt mit dem Holzkörper zur Figur. Kakophonia trägt Grammophon-Lautsprecher als Augen, flirrendes Lametta überall und tönt mit verzerrte Stimme gruselig laut. Ja, und ein Flöten Fahrrad gab es auch!
Text: Peter Kus, Tery Žeželj | Regie:Peter Kus | Künstlerische Leitung: Michael Pöllmann | Dramaturgie: Tery Žeželj | Bühne: Gregor Lorenci | Kostüme: Iztok Hrga | Licht: Borut Buinel | Choreografie: Alicia Paulina Ocadiz Arriga | Schauspiel: Miha Bezeljak, Urška Cvetko, Michael Pöllmann, Elena Volpi