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„Saus und Braus und der Traum vom Glück“ ///

Die niederösterreichische freie Gruppe teatro macht seit über zehn Jahren Theater für ein junges Publikum. Am Samstag feierte teatro die Premiere eines selbst verfassten Musicals ab 4 Jahren: „Saus und Braus und der Traum vom Glück“. Zwei erwachsene Profis und drei junge, vielversprechende LaiendarstellerInnen singen und spielen die Geschichte vom Finden des heiß begehrten Glücks. /// Katrin Hammerl ///

Ausgefallene Tanzchoreografien und mutige Liedkompositionen zeichnen dieses Musical nicht aus, dafür hat „Saus und Braus und der Traum vom Glück“ aber anderes zu bieten. Neben, wenn auch nicht hitverdächtigen so doch schwungvollen Liedern, sind es liebenswerte Figuren, viel Humor und eine sinnvolle Aufgabe, die es für die Protagonisten zu lösen gilt.

Benni fühlt sich ungeliebt und unglücklich. Er hat einen Traum vom Frettchen Saus, dessen Freund Braus und ihrer Weltreise auf der Suche nach Glück. Brasilien, Grönland, Australien, Südafrika – für jeden Menschen, den sie treffen (Moritz Mausser in wechselnden Rollen), ist Glück etwas anderes. In der Drachenhöhle lüften sie das Geheimnis: Zwar ist Glück anscheinend immer, von den Eltern geliebt zu werden, aber es ist auch individuell. Und als Benni schließlich erwacht, findet er eine Freundin und damit sein persönliches Glück.

Detailreiche Kostüme, eine Wunder-Flug-Maschine und einfach veränderbare Bühnenversatzstücke (aus einem Sandkasten wird ein Piratenschiff, aus einem Kletterturm ein Urwald, …) veranschaulichen die unterschiedlichen Stationen der Reise. Außerdem wird die große Leinwand bespielt und was würde Landkarten, Wetterlagen und Landschaften besser abbilden als Videoprojektionen?! Schade nur, dass diese oft reizlos realistisch und dann gerade am eigentlichen Handlungshöhepunkt – in der Drachenhöhle – so stimmungslos bleiben.

Die Verquickung von Haupt- und Rahmenhandlung durch die Erscheinung eines ominösen Mannes in verknitterter, weißer Kleidung (wie sich dann herausstellt, ist das die Figur Braus) überzeugt nicht und scheint entbehrlich angesichts der ohnehin inhaltsreichen Geschichte. Möglicherweise wäre eine Vereinfachung für ein Publikum ab 4 aussagekräftiger gewesen. Auch wenn die Inszenierung weder dramaturgisch noch musikalisch einen Höhepunkt erreicht, bleibt sie kurzweilig. So bleibt ein humorvolles Musical, das durch originelle Figuren überzeugt (so z.B. freches Frettchen, weinender Tukan, kleiner Offizier) und damit, nicht zuletzt durch die jungen DarstellerInnen, auch etwas zu sagen hat.

Premiere: 11. Jänner 2014 – Theater Akzent

Ein Musical von und mit Ronny Hein; Musik und Regie: Norberto Bertassi

(c) Gerry Frank

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