Ronja Räubertochter /// von Astrid Lindgren /// dschungel Wien /// 6+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///
1981 veröffentlicht, noch immer und immer wieder gelesen. Das ist „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren. Besagte Ronja ist eine der vielen großen literarischen Identifikationsfiguren für junge Menschen, die von der schwedischen Schriftstellerin geschaffen wurden. Die lebt mit Vater Räuberhauptmann Mattis, Mutter Lovis und der Räuberbande auf einer Burg. In diese fährt am Tag von Ronjas Geburt der Blitz und teilt sie in zwei Hälften. Igrendwann zieht die verfeindete Räuberbande der Borkas samt Sohn Birk in die zweite Hälfte ein. Die beiden Kinder werden Freunde, mehr noch lieben sich geschwisterlich und stellen die wütende Ordnung der Elterngeneration auf den Kopf.
Aleksandra Corovic macht in der Inszenierung von Mia Constantine alles und alle auf einmal. Die Ronja-Geschichte kommt verpackt in eine Geschichte des Ausziehens von Zuhause entgegen. Sprich, Ronja findet beim Einräumen das Buch „Ronja Räubertochter“ wieder und erinnert sich an die eigene Teilhabe am Geschehen. Aus dem Buch gegriffene Erzählsequenzen wechseln sich ab mit wilden Szenen in denen Corovic wirklich alle Hände voll zu tun hat, um auch wirklich alle handelnden Personen zumindest im Tonfall voneinander zu unterscheiden. Deshalb ist die Inszenierung für Menschen, die das Buch nicht kennen, vermutlich eher unnachvollziehbar. Mit Enthusiamus, und der ist für alle nachvollziehbar, betreibt die Schauspielerin auf der Bretterbühne ihre Lindgren Lesung. Jahreszeiten werden simuliert, genauso wie Bäche und Abgründe und andere Menschen. Wenig Mittel, viel Geschichte!
Autorin: Astrid Lindgren | Regie: Mia Constantine | Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH, Hamburg | Fassung: Mia Constantine, Marianne Artmann | Ausstattung: Michael Lindner | Regieassistenz: Victoria Tichy | Darstellerin: Aleksandra Corovic