VRUM Performing Arts Collective /// Dschungel Wien /// 7+ /// Theresa Luise Gindlstrasser ///
Vater Till Frühwald steht mit Sohn Jaša Frühwald auf der Bühne. Gemeinsam mit dem Musiker Georg Hübner wollen sie über Familienstrukturen, Stereotype von Männlichkeit und Identität nachdenken. Drei Generationen von Männern assoziieren sich von einem Bild zum nächsten, viel Tanz, viel körperliches Spiel, nach 50 Minuten wird alles in freundliche Zuversicht aufgehoben.
Ihren Ausgang nimmt die von Sanja Tropp Frühwald inszenierte Produktion bei der Beziehung zwischen Till und Jaša. Dieser Vater ist einer, der alles kann, der als Schauspieler auch noch alle möglichen und unmöglichen Rollen spielen kann. Auch der Sohn begibt sich kurz in Verkleidung, ein Prinzessinnen-Kleid wird mit einem Sheriff-Hut und Schnurrbart kombiniert.
Ein Vater, der alles kann, auch alles sehen kann und immer alles weiß – ist das ein Vater, den wir uns wünschen oder einer, den wir fürchten? Eine liebevolle Rangelei eskaliert in einem gebrüllten „es reicht!“. Der Sohn zieht sich beleidigt zurück. Später wird ihm mit einem „König der Löwen“-Zitat erklärt, dass „dies alles“ später einmal ihm gehören wird. Mit Blick auf den Plastiksackerl-Haufen auf der Bühne äußert Jaša ein zweifelndes „und wenn ich das gar nicht will?“.
Regie/Choreografie: Sanja Tropp Frühwald, Dramaturgie: Cornelius Edlefsen, Performance/Stückentwicklung: Jaša Frühwald, Till Frühwald, Komposition/Musiker: Georg „Guru“ Hübner, Beatboxing Coach: Christian Recklies, Licht: Dina Marijanović