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„Sommer(nachts)traum“ (Zeppelin Weltraum Clique) ///

Sarah Wimmer///

„Sommer(nachts)traum“ – ein Bilderreigen rund ums Glücklich- und Unglücklichsein, ein Schauspiel mit Bewegung und Tanz nach William Shakespeare – sollte am 27.Oktober 2010 im Dschungel Wien von der Zeppelin Weltraum Clique präsentiert werden, doch bereits nach kurzer Zeit fragte man sich, wo denn die Bilder und die eigens komponierte Musik seien. Die Illusion des Zusehers einem fantastischen und farbenfrohen Bilderbogen zu begegnen, wurde ihm bereits nach wenigen Minuten genommen, denn die etwas zusammenhangslose Handlung gestaltet sich sehr farblos und konnte auch durch die kargen musikalischen Einlagen nicht mehr aufgefrischt werden. Allein die Monologe des Puck schienen die einzelnen Szenen im Nachhinein miteinander zu verbinden und ein wenig Farbe in den ansonst tristen Zauberwald zu bringen. Die Figur des Puck stellte im Grunde die Essenz des Stückes dar, denn zum einen war sie das Bindeglied der Handlung und zum anderen herrschte zwischen ihr und den Kindern eine Interaktion, die dem Stück etwas Leben einhauchte.

Weiters wurden auch die Möglichkeiten, die der weiße Schrank und die bunten Platten am Boden geboten hätten, zu wenig genutzt um das Stück etwas lebhafter und interessanter zu gestalten – vor allem für die Kinder. Denn die Sprache war für sie zum Teil etwas zu kompliziert und so konnte die Balance zwischen der Sprache von heute und jener von Shakespeare auch nicht gefunden werden. Es wurden wahllos Verse aus bekannten Kinderliedern mit Textpassagen von Shakespeare vermischt. Ein weitere Grund, der die Vermittlung der Handlung verhinderte. Zudem schienen die zu langen Tänze der Hermia nie wirklich in das Handlungskonzept zu passen und wurden zusammenhangslos in den Raum gestellt. Man hatte den Eindruck, als würden sie im Grunde nur Pausenfüller sein.

Alles in Allem bleibt am Ende zu sagen, dass der Versuch, Shakespeare für Kinder zu inszenieren, in diesem Fall gescheitert ist und er dem Zuseher nur in wenigen Augenblicken Glücksmomente bescheren konnte.

weitere Kritiken:

Ohne Spannung in die Sommernacht geträumt /// Sara Schausberger

Was geht in diesem Wald nur vor? /// Reinhard Strobl

Premiere: 27.10.2010 – Dschungel WienZeppelin Weltraum Clique

Regie: Yvonne Zahn; Buch: Reinhold Stumpf nach William Shakespeare; Musik: Wolfgang Köck; Bühne: Nora Pierer; Video, Projektion: Gregor Grkinic; Kostüm: Elke Tscheliesnig; Illustrationen: Barbara Breen; Regieassistenz: Barbara Dauer, Marie-Christine Grossegger; Produktion: Alexandra Hutter; Darsteller_innen: Gloria Dürnberger, Manuela Nedelko, Victoria Nurek, Manuel Leeb

 

Von paul

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