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Die drei Musketiere – Theater im Zentrum    ///    Elisabeth Hochwarter    ///

Einer für alle: Alexandre Dumas` Roman Die drei Musketiere begeistert seit seiner Erstveröffentlichung 1844 die Massen. Die letzten 100 Jahre mehrfach verfilmt sind die Musketiere ein generationenübergreifender Dauerliebling des Publikums.

Das Theater der Jugend zeigt die deutschsprachige Erstaufführung von Shaun Prendergasts Bühnenfassung im Theater im Zentrum. Die Inszenierung von Michael Schachermeier weiß um die Prägung des Stoffs durch die zahlreichen Film- und Fernsehadaptionen. Neben der Auswahl expressiver Musik mit Blockbuster-Qualität, gibt es da etwa auch einen ironischen Seitenhieb auf die seit Matrix beliebt gewordene Zeitlupensequenz in Kampfszenen, die ins Theater übertragen das Publikum in Gelächter versetzt.

Gelegenheit zu lachen gibt es bei den Musketieren immer wieder: Athos (Simon Jaritz), Porthos (Frank Engelhardt) und Aramis (Uwe Achilles) sind nämlich nicht nur Besitzer blanker Degen, sondern scharfer Zungen, über die flotte aber auch flapsige Sprüche rutschen. Der Jungspund D’Artagnon (Stefan Rosenthal) bemüht sich, in die ehrwürdige „Eliteeinheit“ des Königs Ludwig XIII aufgenommen zu werden. Doch die Kameraden des Männerbundes schlagen sich lieber die Nacht mit Wein und Weib um die Ohren. Lieber Rum als Ruhm!

Die Geschichte um Macht, Liebe und Intrige am französischen Königshof bleibt auch in der Theaterfassung vor allem eines: eingängige Unterhaltung. D’Artagnon und die drei Musketiere führen durch einen rasanten Abend samt beeindruckenden – um nicht zu sagen filmreifen – Degenkämpfen. Alles vorbildlich und schön anzuschauen: Schauspieler, Bühne und Kostüme. Alles vorhanden: Spannung, Herzschmerz, Action und Situationskomik. Aber leider bietet der Ablauf nach bekannten Mustern kaum ein überraschendes Moment. Ohne Modernisierung bleibt dieses Mantel- und Degen-Stück lustvolle, aber harmlose Unterhaltung ohne ernstzunehmenden Gegner.

Die drei Musketiere von Alexandre Dumas in der Bühnenfassung von Shaun Prendergast aus dem Englischen von Marlene Schneider

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